Die Wurzeln der Stiftung Amtmann-Schroeter-Haus reichen zurück bis ins Jahr 1928, als der junge Otto Zimmermann, damals 25 Jahre alt, in Bremen ein kleines Fahrradgeschäft mit Reparaturwerkstatt eröffnete.

Otto war ein leidenschaftlicher Tüftler. Statt Ersatzteile zu kaufen, stellte er vieles einfach selbst her. So begann er, Fahrradkabel von Hand anzufertigen – mit einfachen Mitteln, aber viel Geschick. Ein Vertreter für Fahrradteile wurde auf seine Arbeit aufmerksam und bat ihn, größere Mengen für den Weiterverkauf zu produzieren. Damit war der Grundstein gelegt für eine Erfolgsgeschichte, die Jahrzehnte andauern sollte.

Unsere Geschichte

Innovation trifft Unternehmergeist

Die Nachfrage stieg – bald nicht nur von Fahrradhändlern, sondern auch von Lampenherstellern. Um die Aufträge bewältigen zu können, arbeitete Otto Zimmermann mit Heimarbeiter:innen zusammen. Ein besonderer Meilenstein war ein Patent zur Verlegung von Beleuchtungskabeln im Fahrradrahmen, das ihm Aufträge von der Firma NSU einbrachte – ein damaliger Hersteller von Fahrrädern, Mopeds und später auch Automobilen.

Damit war der Einstieg in die Automobilindustrie geschafft: Die Produktion erweiterte sich auf Kabelbäume für PKW und LKW, unter anderem für Kunden wie Volkswagen und Daimler-Benz. Eigene Maschinen, Produktionshallen und immer mehr Mitarbeitende machten das Unternehmen zu einem bedeutenden Akteur in der Branche.

Otto und Frieda Zimmermann (gest. 1995 im Alter von 91 und 89 Jahren)

Gemeinsam mit seiner Tochter Ottonie und seinem Schwiegersohn Helmut Möhlenbrock, die ebenfalls in der Firma tätig waren, wuchs das Unternehmen weiter. Als die Bremer Produktionsstätten zu klein wurden, zog die Firma 1962 nach Lilienthal um. Dort entstanden acht Produktionshallen, in denen zuletzt rund 350 Beschäftigte arbeiteten.

Von Bremen nach Lilienthal

Ottonie und Helmut Möhlenbrock

1989 wurde das Unternehmen – inzwischen unter dem Namen OZET – verkauft. Die notwendige technologische Weiterentwicklung war für den Familienbetrieb allein nicht mehr zu stemmen.

Als Zeichen der Dankbarkeit gegenüber der Gemeinde Lilienthal, in der die Firma ihren größten Aufschwung erlebte, wurde 1992 die Stiftung Amtmann-Schroeter-Haus gegründet – mit dem Ziel, das soziale Miteinander in der Gemeinde zu stärken und das denkmalgeschützte Haus als Ort der Begegnung zu bewahren.

Die spannende Geschichte der Firma Otto Zimmermann wurde von Johannes Rehder-Plümpe in der Broschüre „Vom Fahrradgeschäft zur Kabelfabrik – von OZET zu LEONI“ dokumentiert.

Die Stiftung entsteht